„Die Nachricht von meinem Tod ist übertrieben.“ (Mark Twain, New York Journal, 1897)
Die Welt der Echtzeitkommunikation bietet viele Vorteile, bringt aber auch Risiken mit sich. Ein wachsendes Problem sind die steigende Medienaggressivität und digitale Gewalt, die sich in Form von Cybermobbing, Hasskommentaren, Drohungen oder der gezielten Verbreitung von Desinformation äußern. Betroffene Personen können unter dem „Medienopfersyndrom“ leiden.
„Digitale Gewalt und Medienaggressivität sind ernsthafte Bedrohungen für die psychische Gesundheit.“
Für die betroffenen Personen kann das schwerwiegende emotionale, soziale und berufliche Folgen haben. Um Medienopfer wirksam zu unterstützen, ist eine Kombination aus psychotherapeutischer Begleitung und Etablierung von Medienverständnis notwendig. Die dafür notwendigen psychotherapeutischen Kenntnisse und Medienkompetenz sind in der Krisenpraxis gleichermaßen vereinigt. Diese bietet daher Strategien und Hilfe bei medialer und digitaler Gewalt an.
Opfer von Medienaggressivität oder digitaler Gewalt sind häufig stark belastet, da sich die Angriffe jederzeit und überall abspielen können. Die Folgen reichen von psychischem Stress, Angstzuständen, Depressionen oft in Verbindung mit sozialen und beruflichen Konsequenzen. Viele Betroffene erleben einen Verlust der Kontrolle über ihre Privatsphäre und fühlen sich isoliert oder hilflos. Zudem können wiederholte Angriffe auf das Selbstwertgefühl und die mentale Gesundheit einwirken, was die Opfer nachhaltig krank machen kann. Digitale Gewalt und Medienaggressivität sind daher ernsthafte Bedrohungen für die psychische Gesundheit, welche bis zum Medienopfersyndrom (Mario Gmür,2007) führen können.
Kennzeichen des Medienopfersyndroms sind unspezifische Symptome wie depressive Verstimmungen, Selbstmordgedanken, innere Unruhe, ängstliche Erregtheit, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Gefühle der Ohnmacht und Wehrlosigkeit, Schuldgefühle oder zwanghafte Rachephantasien. Die Unterstützung von Medienopfern erfordert daher ein ganzheitliches Vorgehen, das sowohl präventive als auch reaktive Maßnahmen umfasst. Neben der therapeutischen Arbeit ist für Betroffene eine Stärkung der Medienkompetenz und das Verstehen der damit verbundenen Mechanismen essentiell. Eine intensive Begleitung kann dabei helfen die Erlebnisse zu verarbeiten, das Opfernarrativ zu verlassen, sich zu wehren und langfristig gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
In der Krise können wir verharren, verlieren, scheitern, leiden oder – im Sinne einer produktiven Haltung – wachsen.
Jedes Leben bietet Geschichten und ist beeinflusst von öffentlichen Diskursen. In der Psychotherapie findet eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und den damit verbundenen Einstellungen, Verhaltensweisen und Mechanismen statt.
Im Zeitalter der multiplen Krisen sind Lösungen gefragt. Die entscheidende Frage lautet: „Was kann ich tun?“
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